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Gebäude
Kein Geringerer als August Mosbrugger, der weit über die Landesgrenzen hinaus geschätzte, wenn auch nicht immer unumstrittene Architekt und Baumeister, hat sich mit dem Bau des Amtshauses und späteren Amtsgerichts Buchen in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein bleibendes Denkmal gesetzt.
Er entstammte der berühmten Malerfamilie Mosbrugger vom Bodensee, wurde 1802 in Konstanz geboren, starb 1858 und wurde in Wertheim am Main, seiner wichtigsten Wirkungsstätte, beigesetzt.
1838 wurde er zum Bezirksbaumeister in Wertheim ernannt und sollte künftig das Baugeschehen in der gesamten Region entscheidend beeinflussen.
Wie sein Lehrer Heinrich Hübsch, der die Pläne des Schülers für die Amtshäuser unserer Gegend lobend und anerkennend kommentierte, hat sich auch Mosbrugger mit der Architektur des Kaiserdoms von Speyer beschäftigt und sich dort wertvolle Anregungen geholt. So charakterisiert der Rundbogen, der an romanische Vorbilder erinnert, seinen Stil. Dabei versucht Mosbrugger auch, die Forderung seines Lehrmeisters zu erfüllen, "dass nämlich ein Gebäude von Nutzen und Zweck her gestaltet und dass seine Funktion deutlich werden soll". (Paczkowski, Jörg. Wertheimer Jahrbuch 1986/87. S. 187)
Auch plädiert er dafür, beim Bauen nach denjenigen Materialien zu greifen, die vor Ort zu finden sind.
Tatsächlich wirkt der repräsentative Buchener Gebäudekomplex wie aus dem rotlehmigen Boden geschnitten.
Nachdem das Gefängnis 1844/45 errichtet war, machte sich Mosbrugger an den Entwurf und die Ausführung des Buchener Amtshauses, das 1855 fertiggestellt wurde.
Der Bau macht die traditionelle Raumaufteilung über dem dreiflügeligen Grundriss deutllich und kommt so der Forderung des Mosbrugger-Lehrers vom Gebäude, dessen Funktion deutlich werden soll, entgegen.